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20% Wahlbeteiligung ist möglich - Neue Presbyterien nehmen ihre Arbeit auf

In den meisten Gemeinden findet am kommenden Sonntag, 17. März 2024, die Einführung der neuen Presbyter*innen statt. Ich finde es begeisterungswürdig, dass so viele Menschen bereit sind, Zeit und Kraft in dieses wichtige Amt zu stecken. Am liebsten würde ich jede und jedem persönlich voller Dank kräftig die Hand schütteln.

An vielen Orten war es schwer, überhaupt genügend Menschen zu finden, um alle Plätze zu besetzen. In anderen ging es so gerade auf. Einigen ist es sogar gelungen, mehr Kanditat*innen zu finden, als es Plätze gibt. Dort wurde dann am 18. Februar gewählt.

Von einer Gemeinde möchte ich erzählen. Ihr war es wichtig, dass am Wahlsonntag eine Wahl stattfindet. Es gab eine Person mehr, als Plätze vorhanden waren. Sie hätte die Wahl vermeiden können. Zwei Kandidat*innen sind unter 27 Jahre alt. Im Zuge des Jugendbeteiligungsgesetzes hätte man einfach sagen können: Eine*r der beiden steht nicht zur Wahl, sondern wird dann einfach dazu berufen. (Jetzt müssen sie dazu auch noch jemanden finden, denn beide jungen Leute sind auch gewählt worden.)

Der Gemeinde war auch wichtig, dass möglichst viele zur Wahl gehen. Darum hat man sich für die Briefwahl entschieden. Ja, auch das hat zusätzliche Arbeit gemacht. Aber es wurde mit 20 % Wahlbeteiligung belohnt. Gut, für eine Bundestagswahl wäre das nicht zu akzeptieren, aber für eine Presbyteriumswahl ist das schon eine Nachricht wert. Liegen wir sonst doch, wenn es richtig gut läuft, bei 5 %, in der Regel bei wesentlich weniger Beteiligung.

Ich freue mich, dass das möglich ist und sich der Einsatz der Ehrenamtlichen gelohnt hat. Es stärkt ein wenig den Rückenwind, den die Presbyter*innen besonders in diesen Zeiten gut gebrauchen können. Vielleicht versuchen wir das in vier Jahren in noch mehr Gemeinden.

Aber noch einmal: Auch wenn es bei Ihnen keine Wahl im Februar gab, sondern alles schon im November geklärt war, sind Sie gewählte Presbyter*innen. Dankbar bin ich für jede*n Einzelne*n, die/der sich dafür einsetzt.

Kuno Klinkenborg, Kompetenzzentrum Ehrenamt

 

Der Text, der in der 20%-Gemeinde im Gemeindebrief vor der Wahl veröffentlicht wurde:

„Kirchenwahl in Ergste

Der vorstehende, von der Landeskirche vorformulierte Text, wird in diesen Tagen in vielen Gemeindebriefen so oder so ähnlich erscheinen. Aber für unsere Wahl in Ergste lohnt es sich, auf einige Besonderheiten einzugehen.

1. In der weit überwiegenden Zahl der westfälischen Gemeinden gab es bei den Kirchenwahlen keine Wahlhandlung, weil es schlicht zu wenig Kandidaten gab. Viele Presbyterien sind sogar unterbesetzt. In Ergste ist dies in der Vergangenheit anders gewesen und wir hoffen auch diesmal, dass unsere Gemeinde von einem demokratisch gewählten Gremium geleitet werden wird. Das Presbyterium hat beschlossen, die Größe des Presbyteriums auch für die nächste Wahlperiode auf 8 festzulegen. Das sind 2 mehr als für unsere Gemeindegröße vorgesehen, aber so verteilt sich die Arbeit besser.

2. Das nächste Presbyterium steht vor der großen und besonderen Herausforderung, die Voraussetzungen für die Wiederbesetzung unserer Pfarrstelle nach der Pensionierung von Pfarrer Thomas Gössling zu schaffen und diese Stelle dann auch wieder zu besetzen. Dies erfordert intensive Abstimmung in der Region und mit dem Kirchenkreis. Auch die Sanierung der Kirche muss in Angriff genommen werden.

3. Es gibt in unserer Kirche eine Tendenz zur Schaffung größerer Gemeinden. Wenn wir unser Gemeindeleben auch künftig in eigener Verantwortung gestalten wollen, brauchen wir das Presbyterium die Unterstützung der Gemeinde und ein starkes Mandat. Wir hoffen daher auf eine hohe Wahlbeteiligung. Dazu hat das Presbyterium beschlossen, eine sogenannte „Gemeindebriefwahl“ durchzuführen. Falls es zu einer Wahlhandlung kommt, erhalten alle Gemeindeglieder unaufgefordert Briefwahl-Unterlagen. Damit wollen wir Ihnen die Teilnahme an der Wahl möglichst einfach machen. Selbstverständlich wird auch die persönliche Stimmabgabe am 18. Februar 2024 nach dem Gottesdienst im Gemeindehaus möglich sein.

Auch wenn die Herausforderungen erheblich sind: Die Arbeit im Presbyterium macht Freude (nicht nur und nicht immer, aber immer wieder). Auf unserer Gemeindekonferenz im März haben wir gesehen, wie viele Ideen in unserer Gemeinde vorhanden sind. Im Presbyterium haben wir die Möglichkeit, solche Initiativen mit Beschlüssen und in begrenztem Umfang auch mit Geld zu unterstützen.

Auch ein voll besetztes Presbyterium ist nicht in der Lage, alle notwendigen Aufgaben z.B. zur Betreuung unseres Gebäude- und Forstbestands zu bewältigen. Wer sich vorstellen kann, sich hier zu engagieren (gern auch für Teilaufgaben, gern auch ohne für das Presbyterium zu kandidieren), möge uns sehr gern ansprechen.

Bitte nehmen Sie an der Kirchenwahl 2024 teil! Das geht übrigens bereits ab 14 Jahren.“

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